Glück ist eine Fläche
Ausstellungslaufzeit: 28. Februar - 4. April. 2024
Ausstellung Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 12:00–17:00 Uhr oder nach Vereinbarung
Eintritt frei
Mario Velez (*1968, Medellin) und Nicola Grabiele (*1965, Winterthur) bilden ein höchst bereicherndes Tandem. Zwei Künstler der gleichen Generation, mit nationaler Ausstrahlung, jedoch stark mit dem lokalen Charakter ihres jeweiligen Umfelds verbunden, beide einer Kunstpraxis verpflichtet und beide teilen die gleiche Leidenschaft für die hartnäckigste, am meisten kritisierte und für tot erklärte aller künstlerischen Disziplinen: die Malerei.
«Glück ist eine Fläche» erforscht das kreative Enigma beider Künstler - in der Farbe oder deren Abwesenheit, in der Geometrie und der leichten figurativen Präsenz. Nicola seinerseits bedient sich einer malerischen Monochromie, die er bis zum Nullpunkt der Abstraktion, auf ihre eigene Materialität reduziert hat. Velez wiederum verschmilzt Abstraktion und Figuration und lotet das Verhältnis von Form und Inhalt aus. Die Bildwelten von Nicola Grabiele und Mario Velez enden nicht an der Leinwand. Es geht um ihre Wahrnehmung des Lebens, dem Darstellen von Zwischenräumen und um die Suche nach einer eigenständigen Bildsprache.
Beide Künstler zeigen, wie sehr die Malerei heute neu definiert oder hybridisiert wurde, wie sie ihre Komfortzone verlassen hat, um sich an die komplexe Welt der zeitgenössischen Kunst anzupassen. Und vor allem zeigen sie, dass die Malerei eine ständige Herausforderung ist und dass ihr Verfallsdatum noch lange nicht erreicht ist.
Nicola Grabiele
Wie weit darf Malerei reduzieren, bis sie in der Fläche verschwindet? Was für Geschichten kann ungegenständliche Malerei erzählen? Die Malerei des Winterthurer Künstlers Nicola Grabiele ist eine «Malerei, die nicht schreit», sie nimmt sich zurück und verlangt von den Betrachtenden eine konzentrierte Grundhaltung. Eigentlich geht es um eine Wahrnehmung der Welt, was sich auch in den Werktiteln wie «spazio, tempo, luce» (Raum, Zeit und Licht) oder «cielo, mare, terra» (Himmel, Meer und Erde) spiegelt. In einer Zeit, die sich so schnell wandelt, sucht der Künstler nach einer anderen Beständigkeit in seinen Bildern, verwebt diese mit biografischen Erinnerungen, italienischen Einflüssen und poetischen Momenten. Es ist eine Suche nach dem Puren und ein freimachen von den Vorstellungen, was Malerei sein muss.
Mario Velez
Mario Velez setzt sich in seinen Werken mit der tiefen Beziehung zur Natur auseinander. Zu dem Beziehungsflecht, dass ihn interessiert gehören die Beziehung zur Erde, die sich bei ihm mit einer Faszination für den Wald zeigt, die Verbindung zwischen Himmel und Erde und der Zugang zum Unbewussten, das ihm den Weg zu einer symbolischen Sprache eröffnet. Seine Malerei ist ein intelligentes erspüren von Darstellbarem und nicht Darstellbarem und unserer Beziehung in dieser Welt.