Paloma Ayala (MEX), Que no me quiten ni la lengua ni las patas
Man nehme mir weder die Zunge noch die Beine
Die Ausstellung verwebt die Familiengeschichte der Künstlerin mit Gedanken über die Bedeutung vom am Rio Grande geprägten Leben, der Beziehung von Erde und Wasser, das Verschwinden der Artenvielfalt sowie Momenten des Widerstandes. Das Leben durch die klimatischen und politischen Auswirkungen wird in einen Dialog mit der Welt gestellt. Es entsteht ein intimer Blick auf den Wandel der Welt und wie Dinge in Verbindung stehen.
Ein Bestandteil der Ausstellung bildet eine Videoarbeit, die Paloma Ayala in der Gegend des Rio-Bravo-Deltas (an der Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten) aufgenommen hat, dem Heimatort der Künstlerin, in dem ihre Familie noch lebt. Das Video zeigt ihre Familie, die Landwirte sind, bei verschiedenen alltäglichen Aktivitäten.
Hauptprotagonistin des Videos ist ihre Tante Candelaria, die über Formen ihres eigenen Widerstands spricht: die Verbreitung von Baumsamen, welche Beton im städtischen Raum mit ihren Wurzeln aufsprengen. In speziell bestickten Cowboystiefeln machten sich die Künstlerin und ihre Tante auf den Weg, um in der Stadt mit den Samen den Beton aufzubrechen. Mit einer im Dorf oft genutzten Redewendung im Kopf «Que no me quiten ni la lengua ni las patas» (Man nehme mir weder die Zunge noch die Beine weg) wird Widerstand zu einer Überlebensstrategie.